Domani, ein Nachlass (1994/2004/2006)
Mit der Form des "Nachlasses" schafft sich Klaus Damm für sein Portrait der Künstlerpersönlichkeit "Domani" eine Gattung, die es ihm ermöglicht, durch die Anordnung fiktiver Quellen eine breite Palette unterschiedlicher Ausdrucksformen (Lyrik, Lied, Fantasie, Märchen, Essay) miteinander in eine Gesamtdramaturgie einzubinden.
Aus dem Gegeneinander verschiedener Stilmittel und Sprachebenen – angelehnt an Montagetechniken Gustav Mahlers – entwickelt der Autor eine quasi symphonische Großform. Bekannten Sprachgesten werden fremde Inhalte aufmoduliert, Sprachschnitte brechen, aus Unvereinbarkeit entsteht Metakontext.
Bereits mit Motto und Selbstportrait legt Klaus Damm die Grundlinien der Persönlichkeit Domanis an, die in den eröffnenden Gedichten aufgefächert wird. Die folgenden "3 Lieder" spiegeln den Ablauf der Gedichte im Krebs. Als weitgefasste Phantasie leuchtet "Gehirnsprengung" die absurden Passagen des ersten Teils aus ("Ares", "Aphorismen"), während das Märchen die eher lyrischen Elemente wieder in einer geschlossenen Form bündelt. Das "Nachwort des Herausgebers" schließlich führt zurück zu dem einleitenden Zitat Alexander Herbrichs.
Realisation
Text, Musik und Grafik basieren auf Arbeiten von Klaus Damm aus den Jahren 1971-74, die er 1994 zu der Form des fiktiven Nachlasses zusammenfasste.
Die 2. neu gestaltete Auflage erschien 2004 in Klaus Damms "edition xsynart". Sie wurde mit der ISBN Nr. 3-980 9422-2-8 auf der Frankfurter Buchmesse 2004 präsentiert. Eine 3. umgestaltete Auflage realisierte der Autor 2006.
Septembermonde
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Gedichtgrafiken (1989/2004)
Zu seinem Gedichtzyklus "Septembermonde" (1989) schuf Klaus Damm eine multimedial variable Form. Mit geschriebenen Worten als grafischem Rohmaterial gestaltete er eine sequenzielle Bildkomposition, die den Text "visuell vertont". Zu Teilen des Zyklus – "Schritte" und "Grenze" – komponierte Klaus Damm eine elektronisch realisierte musikalische Interpretation. Diese wiederum setzte er in Zusammenarbeit mit der Kölner Tänzerin Isabel Bartenstein choreografisch um.
Die Realisationen in verschiedenen Medien stehen sowohl für sich als auch in Ergänzung zueinander. So ermöglicht die Buchform dem Betrachter, mit ihm eigenen Zeitspannen in Texte und Grafiken hinein zu fühlen. Die Form der stillen Video-Installation hingegen strukturiert die Betrachtungszeit der Bilder als komponierte Dimension. Ähnlich steht die Musik zum einen für sich – als zweisätzige elektronische Komposition. Zusätzlich interpretiert sie sich wechselseitig mit den entsprechenden Teilen der synchronisierten Video-Installation.
2004 wurde die Neuauflage im Rahmen der edition xsynart neu gesetzt. Sie belässt die Grafiken in der elektronischen Bildsprache ihrer Entstehungszeit 1989, deren technische Möglichkeiten sich im Sinne der Materialreduktion auch auf Gestaltungskonzepte auswirkten, etwa in der Form jeweils vierfarbiger Paletten pro Bild bei einem Gesamtspektrum von nur 16 Farben bei 320 x 200 Bildpunkten.
Realisation
Die 1. Auflage wurde von Klaus Damm 1990 zum Bonner Kunstpreis eingereicht und dort ausgestellt. Die Musik zu den Gedichten "Schritte" und "Grenze" schuf er 1989 in seiner algorithmischen Kompositionssprache "SG2".
2004 erschien eine 2. neu gestaltete Auflage in seiner "edition xsynart". Sie wurde unter der ISBN Nr. 3-9809422-0-1 auf der Frankfurter Buchmesse 2004 vorgestellt.