Der 1949 bei Köln geborene Künstler lebt in Essen. Eine biografische Übersicht finden Sie hier.
Künstlerische Entwicklung
Klaus Damms künstlerische Arbeit begann 1971 überwiegend mit bildnerischen und lyrischen Werken – parallel zu seinem Studium der Musikwissenschaft und Germanistik in Bonn und dann in Bochum. Am Musischen Zentrum der Ruhr Universität entwickelte er bei dem Informel-Maler Hans-Jürgen Schlieker sein bildnerisches Sehen und Gestalten weiter.
Seine kompositorische Ausbildung erhielt Klaus Damm an der Folkwang-Hochschule für Musik, Theater und Tanz in Essen (heute: Folkwang Universität der Künste). Ab 1975 war er dort Schüler von Nicolaus A. Huber. 1978 wurde er mit dem Folkwangpreis ausgezeichnet – als erster Komponist in der Geschichte des Preises. Anschließend vertiefte er sein Studium durch Algorithmische Komposition und Elektronische Musik bei Dirk Reith. Seine Kompositionen wurden beim WDR produziert und in Zentren der Neuen Musik aufgeführt. Mit Enthusiasmus engagierte er sich im Vorstand des Essener Komponisten Vereins und als aktives Mitglied der "Kölner Gesellschaft für Neue Musik". Fachartikel und Vorträge dokumentierten seine Position.
Nach erfolgreichem Abschluss widmete sich Klaus Damm zunächst im Rahmen eines vom Bundesministerium für Forschung und Technologie geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens Projekten im Bereich Computermusik. Er entwickelte - auch gemeinsam mit Dirk Reith - Sprachen für Algorithmische Komposition und zur Elektronischen Klangsynthese.
Entwicklungen jenseits der "Szene"
Nach 1985 zog sich Klaus Damm weitgehend aus dem Avantgarde-Geschehen zurück. Die Tendenzen des zeitgenössischen Kunst- und Musikmarktes erschienen ihm lange Zeit zu weit von seinen eigenen ästhetischen und künstlerischen Visionen entfernt.
1986 bis 1992 leitete er die Musikschule Euskirchen, nahe Bonn. In dieser Zeit bahnte er für zwei seiner Kompositionsschüler den Weg zu nationaler bzw. internationaler Anerkennung.
1989 wirkte er an der Kölner Performance des Tanzprojektes 23 des Choreografen James Saunders mit, der eine intensive interdisziplinäre sechswöchige Arbeit mit Saunders und seinem Team vorausging. Die neu gewonnene künstlerische Freiheit gab den Impuls zu den Gedichtgrafiken "Septembermonde", dazugehörigen Kompositionen und einer tänzerischen Interpretation. 1992 integrierte er eigene Texte und Kompositionen aus den 70er Jahren in seinem Buch "Domani, ein Nachlass".
In einer Einzelausstellung der Galerie „Luisa Hausen“ (Euskirchen) zeigte Klaus Damm 1993 erstmals seine am Computer realisierten Grafiken – mit archaisch abstrahierten Landschafts-Compositings. Für seine Musik-Soloperformance bei der Vernissage entwickelte er ein eigenes Kompositionsprogramm. Präsentiert wurden die damaligen Arbeiten auch im Rahmen des Bonner Kunstpreises, später in einer überarbeiteten Form auf der Frankfurter Buchmesse 2004.
Art-Of-Vision
Dominierte bis dahin die Introspektion in seiner Kunst, widmete er sich ab 1995 mit Gründung seiner „Agentur für Kommunikation und Gestaltung“, später unter dem Namen „ArtOfVision“, humanistischen und gesellschaftlichen Aufgaben: Corporate Identity-Prozesse, Leitbild-Entwicklung, authentische Kommunikation, am Patienten ausgerichtete Psychiatrie-Kommunikation.
Dem vorausgegangen war eine Ausbildung zum Geprüften Public Relations-Berater, die er mit der PR-Konzeption „Folkwang – Die Integration der Künste“ abschloss. Im Auftrag der Folkwang-Hochschule Essen formulierte Klaus Damm auf dieser Grundlage 1995 den strategischen Teil des Hochschul-Entwicklungsplans und konzipierte und textete die Image-Broschüre der Hochschule.
In Corporate Design-Prozesse brachte Klaus Damm immer wieder gestalterische Ansätze aus seiner bildnerischen Arbeit ein. Mit dem Bildhauer Peter Schröder stellte Klaus Damm großformatige Bildmontagen 2000 in Heiligenhafen aus – Vorläufer seiner Visiografien.
„visible music“ – der Neubeginn
2003 griff Klaus Damm auch seine kompositorische Arbeit neu auf und fand von 2007 bis heute zu einer eigenständigen, verdichteten Klang- und Bildsprache. Frei von aktuellen kulturellen Marktströmungen entwickelte er sein interdisziplinäres Konzept "visible music".
Mit der Uraufführung seiner Klang-Bild-Komposition „Im Lied des Phoenix“ im Frankfurter Kaiserdom und einer begleitenden Einzelausstellung trat Klaus Damm 2010 nach den Jahren des Rückzugs wieder als Komponist und Künstler in die breitere Öffentlichkeit.
Seit 2013 ist Klaus Damm mit Einzel- und Gruppenausstellungen und -events überwiegend im Großraum Rhein/Ruhr vertreten.
Die fruchtbare Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten aus anderen Sparten führte Klaus Damm zu neuen Wegen: Für die Choregrafin Andrea Simons komponierte er die Bühnenmusik zu dem Tanztheater-Projekt „Minotaurus”, das in den mehrfach international preisgekrönten lyrischen Film-Essay „Am Anfang hell, am Ende dunkel” mündete.
Zu „InnenRaumReisen” des international renommierten Therapeuten Joël Weser komponierte Klaus Damm individuelle musikalische Verdichtungen.
Mit der Traumatherapeutin Sybille Pfeifer entwickelte Klaus Damm das von seiner dafür komponierten Musik getragene Therapie-Konzept „tracing - Spuren Deines Seins” sowie ergänzende Themen-CDs zur Persönlichkeitsentwicklung. Das spirituelle Verständnis von Sein, Seele und Psyche – jenseits von Dogmen und Ritualen oder Institutionalisierungen – prägt Arbeiten, die Menschen auf dem Weg zu ihrer Entfaltung und der Anerkennung ihrer Einzigartigkeit begleiten mögen.
Bei Vernissagen der Kölner Galerie Display führte Klaus Damm in Arbeiten und Konzepte ausstellender Künstler ein.
Die Begegnung mit vorchristlichen und außereuropäischen Kulturen im New Yorker Metropolitan Museums führten seit 2017 zur eigenen künstlerischen Beschäftigung mit deren Energie- und Stilwelten.
Angeregt durch Aufführungen Neuer Musik an der Essener Folkwang-Universität der Künste befasst sich Klaus Damm seit 2018 mit der Umsetzung zunächst elektronisch komponierter Musik auf Instrumental-Ensembles.